REPORTAGEN


yo castilliano - tú alemana


Bild von Elisabeth Hartung

Das schöne an Gruppenreisen ist ja (und das ist einer der wenigen Vorteile solcher Hirte-und-Schäfchen-Organisationen), dass man in der Not  nicht allein ist. Sondern bei der Konfrontation mit fremden Menschen Hilfe und Beistand in der Gemeinschaft findet. Soweit die Theorie.

Meinen ersten 12-Stunden Flug bestritt ich dennoch in der Gesellschaft eines Chilenen. Eines fremden, gesprächsfreudigen Chilenen, der von unserer tiefen interkulturellen Verbundenheit und aufstrebenden Beziehung überzeugt war und unbeirrt mit mir Castilliano sprach.

Bilder: Hunde und Menschen


Bild von Jens Grubert

Bilder von einem Spaziergang durch das Stadtzentrum von Santiago de Chile am 1. September 2009. Zu sehen unter:

 

http://jens-in-santiago.blogspot.com/2009/09/hunde-und-menschen.html

 

 

 

Vitamintabletten und Labradore


Bild von Jens Grubert

Nach über 18 Stunden Flug mit einer Zwischenlandung in Madrid sind wir in Santiago angekommen.
Begrüßt von der "Lebensmittelpolizei" und ihren schnüffelnden Labradors hatte ich anschliessend einige Probleme beim korrekten Ausfüllen.
Fallen Vitamintabletten auf pflanzlicher Basis unter das Einfuhrverbot? Riskiere ich eine Strafe von bis zu 18.000 US$ weil ich vergessen habe meine Salbeibonbons zu
deklarieren?

Nach 20 Minuten und dem zweimaligen Ausfüllen des Einreisefragebogens schloss ich zum Rest unserer zwanzig köpfigen Gruppe auf.

Die Sonne im Rücken


Bild von Tina Reinhardt

Der Flieger hat versucht der aufgehenden Sonne zu entkommen und den Wettlauf verloren. Kurz vor den ersten Ausläufern der Anden überflutet Licht die dichte Wolkendecke unter uns.

Und dann werden sie sichtbar.

Im ersten Moment sieht es so aus, als wären riesige Buckelwale früh morgens zur Oberfläche aufgetaucht um in einem milchig grauen See aus Nebel die Sonne zu begrüßen.

Körperlich angekommen, Gefühl noch unterwegs


Bild von Anita Demuth

Ich fühle mich sieben Jahre zurück versetzt. Mein erster Tag in Chile fühlte sich damals genauso an wie heute. Santiago ist grau und ungemütlich, wenig einladend um längere Zeit hier zu bleiben. Auf den Straßen geht es hektisch zu, die Häuserfassaden sind ranzig und wilde Hunde treiben seltsame Dinge auf den Bürgersteigen. Als ich 2003 aus dem Flughafen in Santiago kam, traf mich ein Gedanke mit einem Schlag: Was mache ich, wenn es mir hier nicht gefällt? Ein Jahr müsste ich es hier aushalten, vorher nach Deutschland zurück zu kehren, wäre eine Schmach.

Ankunft in Chile


Bild von Felix Till

SchuhputzerSchuhputzerNachdem wir relativ unspektakulär von Berlin nach Madrid geflogen sind und von dort aus circa 11 000 Kilometer in dreizehn Stunden hinter uns gebracht haben, sind wir heil in Santiago de Chile gelandet. Der Flug war entspannter als ich anfangs dachte, da ich relativ gut schlafen konnte und auch die Verpflegung ganz annehmbar war.

¿La gente es mala?


Bild von Florian Riesewieck

Bienvenidos en Chile! Der Flug war lang, aber weniger anstrengend als erwartet. Ich fuer meinen Teil bin kurz nach dem Abheben eingeschlafen, kurz vor der Landung wieder aufgewacht und habe zwischendurch nur fuer zwei kleine Mahlzeiten die Augen geoeffnet. Der Flieger musste am Ende den Dreikampf mit dem Tag und der Nacht als verloren anerkennen. Auf Platz zwei gestartet, verfolgte er gen Westen fliegend vergeblich die Nacht und wurde am Ende auch vom Tag eingeholt.

Kitschige Notizen #1: Gestern Sorgen, heute Santiago


Bild von Steffi Hentschke

Nach 13 Stunden ohne Kontakt zur Aussenwelt,
ohne Frischluft und ohne irgendeiner Chance,
den laufenden Vorgang zu beeinflussen
geben auch die verbissendsten Gedanken auf.

Die im Handgepaeck verstauten Sorgen und
Schwierigkeiten koennen nicht vorangebracht,
koennen maximal ruhiggestellt werden.

Nach 13 Stunden ohne wirklichem Zeitgefuehl,
ohne der Moeglichkeit, die Beine frei auszustrecken
oder nach Belieben herumzulaufen verlaesst
auch den hartnaeckigsten Zweifel der Wille zum Widerstand.

Mit Cem Özdemir im Flieger...?


Bild von Andreas Stein

Hossa!

Wie wichtig unsere Reise ist, zeigte sich schon am Flughafen. Der Grüne-Spitzenpolitiker Cem Özdemir ließ es sich nicht nehmen, uns nach Madrid zu begleiten. Er versuchte, sich nichts von seiner Nervosität anmerken zu lassen, aber ab und zu hat er schon verstohlen rübergeschaut...

P.S.: Er checkte nur am gleichen Counter ein. Aber ein Hochgefühl war's trotzdem ;).