ANKUNFT IN CHILE

SchuhputzerNachdem wir relativ unspektakulär von Berlin nach Madrid geflogen sind und von dort aus circa 11 000 Kilometer in dreizehn Stunden hinter uns gebracht haben, sind wir heil in Santiago de Chile gelandet. Der Flug war entspannter als ich anfangs dachte, da ich relativ gut schlafen konnte und auch die Verpflegung ganz annehmbar war. Nach Deutscher Zeit sind wir gegen 14 Uhr angekommen, nach chilenischer Zeitzone war es acht Uhr (UTC−6h (DTG: Sierra)), was uns in die privilegierte Position brachte im Hostel noch unser Frühstück genießen zu dürfen. Es gab sehr leckeres Brot, dazu etwas ungewöhnlichen Nougatcreme und Instantkaffee. Das Hostel ist an chilenischen Standards gemessen sicherlich sehr gut, es liegt zentral und hat W-lan (ohne die Schnurlosverbindung wäre das hier nicht möglich ;-). Auch die Innenausstattung ist sehr akzeptabel und verbreitet leichten Jugendherbergsflair, was nicht abwertend gemeint sein soll. Ich habe in Berlin schon in hässlicheren Hostels geschlafen.
Der Weg vom Flughafen in die Innenstadt hat schon den ersten Eindruck der sozialen Ungleichheiten in diesem Land vermittelt. Einige Wohngegenden in den Vororten hatten wahren Bretterbudencharme. Daran gemessen ist unser Hostel sicherlich das Ritz-Carlton von Chile. Auch die infrastrukturelle Anbindung ist wirklich optimal, die Metro ist vis-a-vis ca. 20 Meter vom Hosteleingang entfernt und den Präsidentenpalast (eigentlich Präsidentinnenpalast) erreicht man mit einem kurzen Fußmarsch. Vor der Metrostation sitzt ein typischer Schuhputzer, wie man ihn aus amerikanischen achtziger Filmen kennt. Offensichtlich scheint dieses Schuhputzen hier ein anerkannter Beruf zu sein. Zum einen sieht die Basisstation des Putzers sehr professionell aus, mit verschiedenen Bürsten und Cremes, zum anderen sieht seine Kundschaft im Gros viel heruntergekommener aus als der Putzer selbst. Dazu später mehr.