REPORTAGEN


Kein Schwarzbrot – dafür ein Tag mit Kaiser Franz


Bild von Andreas Stein

Santiago. Die Auflage ist – für deutsche Verhältnisse – lächerlich gering. 7000 Exemplare der deutschsprachigen Zeitung „Condor“ erscheinen jede Woche in Chile, erreichen 15 000 Leser und Kioske von der Antarktis über die Osterinsel bis hin zur Atacama-Wüste hoch im Norden des Andenlandes. Doch Auflagenzahlen bedeuten wenig im mit Ausnahme des Ballungsraumes Santiago dünn besiedelten Chile.

Schlafen oder wachen?


Bild von Juliane Käppel

Zum ersten Mal darf ich die Zeit in Santiago fühlen. Noch eine Stunde, dann erwacht die Stadt. Ich habe dich im Schlaf beobachtet, Santiago. Du hast dich müde getanzt. Zu Musik, für die meine Hüften nicht schnell genug schwingen. Bewundernde Blicke für Paare, die ihre Liebe Wange an Wange genießen. Geschlossene Augen zu stillem Lächeln. So leicht geht Vergessen. Du musst nur die richtige Person im Arm und Salsa-Rhythmen im Ohr haben.

Letzter Eintrag aus Santiago


Bild von Katharina Albrecht

Aufregende Tage in Valpariso und Temuco mit spannenden Gesprächspartnern liegen hinter uns.

Leider reicht die Zeit nicht mehr, um alles frisch zu berichten.

Nur so viel: Es hat sich gelohnt.

Morgen schnell packen und ab in den Flieger!

Nos vemos!

 

¡Hasta la vista, Chile!


Bild von Florian Riesewieck

Ab morgen ist alles anders. Das Fruehstuecksbrot wird dunkler sein, das Abendessen oefter Pommes-Currywurst und seltener Empañada heissen. Ich werde weniger Cafés besuchen und keine Trinkgelder im drei- oder vierstelligen Bereich verteilen. Mein Finger wird seltener die "Entfernen"-Taste suchen, da sich Y und Z wieder am vertrauten Ort der Tastatur befinden. In den Korb neben der Toilette kommt wieder dreckige Waesche statt dreckigen Toilettenpapiers. Der Dreck am Himmel wird verschwunden sein. Und doch werde ich dort weniger zu bestaunen haben.

Nerudas Geist


Bild von Johanna Rüschoff

Es lag etwas in der Luft, dort oben über Valparaiso, beim Haus des alten Pablo. Ein Kribbeln, eine Energie, eine Leichtigkeit. Erst dachten wir uns nichts dabei und genossen einfach die Aussicht. Doch dann geschah es: Eine Böe erfasste Flo und hätte ihn beinahe über die Brüstung des Neruda-Hauses und auf und davon geweht. Gracias a Dios war Tina gerade noch rechtzeitig zur Stelle …

Wie sind sie denn, die Chilenen???


Bild von Florian Riesewieck

"Wie sind sie denn, die Chilenen?" Ich verwette verbliebene 30.000 pesos und mein gerade erworbenes Fussballtrikot von Universidad de Chile darauf, dass uns diese Frage bei unserer Heimkehr erwartet. Ich bin eigentlich kein Freund der Generalisierung. Trotzdem werde ich unter anderem von zwei Aussagen berichten (und am Ende jeder Ausfuehrung darauf hinweisen, dass es sicherlich Ausnahmen gibt und ich das nicht unbedingt wertend meine).

Wie schnell es gehen kann


Bild von Johanna Zuber

Gestern froren wir neben einer Kofferburg. Verloren Schließfachschlösser. Standen uns mit unseren Karten selbst im Weg. Zogen alle verfügbaren Kleidungsschichten übereinander. Stürzten uns auf vermeintlichen Orangensaft.

Heute haben wir den Dreh raus. Da schwitzen die Koffer neben den Heizungen. Gehören Stahlsägen zum Inventar. Nennen wir Merced und Miraflores Kollegen. Schmücken uns mit Wollmützen. Fragen wir diskret nach Agua sin gas.

Gestern war heute noch morgen. Und morgen wird heute schon gestern sein.
Permiso... Esto no me gusta.

Wir leben noch - Teil 2


Bild von Florian Riesewieck

Wir leben noch. Ach nee, das habe ich ja neulich schon geschrieben. Egal. Da mein letzter Blogeintrag nun schon einige Zeit zurueckliegt, halte ich diese Information vorab fuer wichtig. Nach zwei Tagen (und einer zum ersten Mal laengeren Nacht) in Valparaiso und Viña del Mar bin ich gesund und einigermassen munter wieder in der chilenischen Hauptstadt angekommen. Wenn auch eine halbe Stunde spaeter als geplant, weil irgendein Trottel seinen Rucksack im Hostel von Valparaiso vergessen hat und wir einen spaeteren Bus nehmen mussten.

Temuco


Bild von Katharina Albrecht

Morgen früh geht es zunächst mit der Gruppe nach Valparaiso.

Am Abend schon fahre ich mit Anett und Gina ca. 100 km in den Süden nach Temuco, wo wir uns vor Ort über die apuche informieren wollen. Unter anderem 5st ein Gespräch mit einem der wichtigsten und radikalsten Anführer der Mapuche geplant.

Wir kommen erst am Samstag morgen, einen Tag vor unserer Abreise, wieder in Santiago an. Ich hoffe auf viele interessante Eindrücke und Erfahrungen!

¡hasta luego!